Dienstag, 12. März 2013

Bahntraining

Rechts Rückschritt - rechts werfen - links Rückschritt - links werfen + rechts fangen - rechts Rückschritt - links fangen + rechts werfen - links Rückschritt - links werfen + rechts fangen ... die Linien auf der Tartanbahn werden vor meinen Augen fliehend enger zur Nordkurve hin. Ich werfe die zwei links und die zwei rechts immer auf mich zu. Den Körper leicht seitlich haltend und die Innenwürfe jetzt etwas niedriger, weht mir der kalte Nordostwind in der Südkurve zunehmend in den Rücken. Die Bäume werden kleiner vor mir, als ich wieder auf der Langseite bin. Es fängt stärker an zu schneien. Immer wieder: rechts Rückschritt - rechts werfen - links Rückschritt - links... Es geht trotz des nun dichten Schnees fast ohne Drops, da die Schritte naturgemäß kürzer sind, der Kopf weniger nach oben gerichtet sein muss als in der Vorwärtsrichtung und die Flocken ja nie frontal ins Gesicht fallen. Der Schnee bedeckt nach und nach die Bahn und den Sportrasen, dadurch wird die Rasenkante, die an sich eine gute Orientierung bietet, schwieriger erkennbar. Ich ertappe mich, wie ich ein- zweimal aus der Linie komme und auf den Rasen trete. Meine Laufspuren im frischen Schnee, die vor meinen Augen kleiner werden, zeigen nun genau den Verlauf der letzten Sekunden. In der nächsten Runde sind sie schon wieder verschwunden. Als ob ich gerade erst beginnen würde. Aber es ist meine vorletzte, die neunzehnte Runde. Es schneit dicht. Erst war hier niemand heute. Jetzt trainieren seit etwa zwanzig Minuten ein paar Jugendliche mit ihrem Fußballtrainer auf dem C-Platz. In der letzten Runde geht es noch mal etwas schneller, aber der Wind auf der östlichen Langseite kühlt doch auch sehr den schon recht verschwitzten Rücken. Nehme ich das jetzt so deutlich wahr, weil ich mental auf das Ende eingestellt bin? Acht Kilometer sind erreicht und dann umdrehen - ein Schluck Wasser und eine Runde vorwärts auslaufen. Die Beine fliegen förmlich über den Boden. Mit einer wieder faszinierenden Leichtigkeit geht es am Ende eines solchen Trainings nach vorne. Als ich zu hause bin ist diese Leichtigkeit geblieben. Sie ist nun in die Seele gezogen. Und ich habe mich mit dem gerade wieder einsetzenden Winter in diesem März vorerst arrangiert.

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