Das Wetter ist trocken, +2°C zur Startzeit, sogar etwas sonnig, aber es weht ein unangenehm kühler Wind. Das Laufen im Karree auf der 1,3 km Rundstrecke bietet hier aber immerhin zügige Abwechslung.
Sechs-Stunden-Läufer, Sechs-Stunden-Laufstaffeln, Marathonläufer und Halbmarathonläufer starten zur gleichen Zeit. Jochen will als Titelverteidiger des letzten Jahres beim Marathon wieder ganz vorne sein. Erwin, der erst kürzlich aus Indien zurückgekehrt ist, ist nun auch bei dieser Veranstaltung Marathon-Zugläufer und friert sicher etwas unter seinem legendären Hut. Für die Marathonis finden heute die Vereinsmeisterschaften über die Anzahl der gelaufenen Runden in 2 Stunden und 10 Minuten statt. Coaches begleiten ihre Marathonis oder Marathonis laufen auch alleine. Für sie ist das Laufen inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden. Dies zu würdigen, den Laufclub 21 mindestens mit ihrem Startgeld zu unterstützen und gemeinsam diesen Tag zu feiern, dazu sind heute wieder viele Läufer aus ganz Deutschland da.
Die Sieger der Vereinsmeisterschaften der Marathonis vom Laufclub 21 über 2:10 Minuten |
nordbayern.de |
Einmal versuche ich mich auf der Großleinwand zu finden, die die Läufer, die gerade wieder die Messmatte übertreten haben, anzeigt und ihre jeweils bereits gelaufenen Runden. Aber das klappt nicht gut mit vier Bällen und am Ausgang habe ich dann wieder einen Drop. Also verzichte ich weiterhin auf diese Information und zähle weiter meine Runden mit. Irgendwann vor der sechzehnten Runde frage ich die Helfer im Zielbereich und ich werde auf meine letzte Runde hingewiesen. Im letzten Jahr war ich weitere fünf Runden gelaufen um die symbolische 21 voll zu machen, aber ich spüre mein Knie noch etwas und lasse es ausklingen. Eine Runde drehe ich noch zur Kür (und auch für mein Knie) größtenteils rückwärts.
Etwas mehr als eine Stunde später kommt dann schon Jochen und finisht seinen Marathon in ungefähr der gleichen Zeit wie im Vorjahr als Zweiter nach einem neu aufgestellten Streckenrekord eines Österreichers. Erwin als erfahrenster Zugläufer schafft selbstverständlich die zeitliche Punktlandung und so nach und nach bleiben die Ultraläufer und die verbleibenden Staffelläufer des Sechs-Stunden-Laufes übrig.
Faszinierend bleibt für mich vor meiner Rückfahrt noch die enorme Körperbeherrschung einzelner Läuferinnen und Läufer zu betrachten, die - so wie ich - um 9 Uhr gestartet sind und nun schon fünf Stunden unterwegs sind. Den eigenen Rhythmus halten über diese Zeit, mit teilweise noch immer wunderschön anzusehendem Laufstil, das mentale Umgehen-Können mit den immer wieder überholenden Staffelläufern. Hier verabschiede ich mich mit innerlich großem Respekt ...
Diese Laufveranstaltung ist in ihrer Art einzigartig in Deutschland. Das wissen viele die heute dabei waren.
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