Samstag, 23. März 2013

13. Erlanger Winterwaldlauf

Nur etwa 3°C am Mittag, gefühlt noch um einiges kälter wegen eines sehr frischen Ostwindes, aber trocken zumindest - das sind die diesjährigen Wetterbedingungen für diese Veranstaltung. So bekommt 'Winter' als Namenszusatz unerwartet zentrale Bedeutung. Dem Anteil 'Wald' bleibt da die positive Seite, denn er ist heute entscheidend für die Abmilderung der Windverhältnisse. 

So haben wir Läufer es noch vergleichsweise gut auf dem Waldrundkurs von drei mal 5 Kilometern im Verhältnis zum Veranstalter- und Moderatorenteam John Stackman und Michael Cipura, dem Fotografen vom Erlebnislaufteam und den Zuschauern, die im zugigen freien Teil der Strecke im Start-und Zielbereich ausharren.

Bambini- und Schülerläufe haben bereits stattgefunden, die Läufer des - im Gegensatz zum später stattfindenden 10 Kilometer-Lauf - nicht ausgebuchten 15 Kilometer-Laufes verbringen die Zeit vor dem Start gerne im angrenzenden Gemeindezentrum und es bleibt mir noch genug Zeit für einige kurze Gespräche. Vom Laufclub sind drei weitere Läufer heute vertreten. Anita Kinle, die erst am vergangenen Sonntag den Welt Down Syndrom Tag Marathon veranstaltet hatte, ist auch mit dabei. Ebenso Bernd van Trill der Veranstalter des jährlich im Juni stattfindenden Metropolmarathons in Fürth ist heute auch nicht für die Musik zuständig, sondern läuft einmal mehr die 15 km Strecke. Anton Lautner von marathon4you.de hatte am letzten Sonntag beim 6h-Lauf mehr als 61 km zurückgelegt. Könnten noch viele aufgezählt werden: das Langstreckenteam mit Jochen und Gudrun Brosig ist zahlreich dabei und diverse weitere laufstarke Teams aus der weiteren fränkischen Region. Hinzu kommt noch eine laufstarke Seniorenlaufgruppe aus Erlangens russischer Partnerstadt Wladimir.

Ich starte - wie immer - hinten, beginne im engen Läuferfeld mit drei Bällen und nach etwa einem Kilometer ergibt sich Raum für Vier-Ball-Laufen. Die erste Runde bleibe ich locker hinter einer für mein Tempo passenden Laufgruppe. Wir haben eine kurze Konversation und mir gefällt ihre Einstellung, den Spaß am Laufen vor die zeitlichen Ambitionen zu setzen, gleichzeitig trainieren sie für einen Triathlon in diesem Sommer. 

Wenn es Zuschauer gibt, dann am ehesten auf dem Streckenabschnitt im Start-/Zielbereich und hier erkenne ich zu meiner Freude gut vertraute jüngste Fans und ihre Eltern die mich anfeuern. Diese kurzen Begegnungen sind immer ein wunderbarer emotionaler Schub. Dann werde ich von John angekündigt und prompt lasse ich einen Ball fallen. Es ist der einzige Streckenabschnitt auf dem die fahle Sonne mir direkt ins Gesicht scheint und mich hatte bei Nennung meines Namens die Eitelkeit überkommen, den vierten Ball nicht erst wieder nach der nächsten Kurve, sondern direkt wieder ins Spiel zu bringen. Lektion mal wieder neu gelernt! Beim nächsten Durchgang bleibe ich bei gleichen Blendverhältnissen bei drei Bällen.

Aber zuvor war die zweite Runde - für mich ab etwa Kilometer Sieben - dadurch kurzweilig, dass die sehr ambitionierten Vereinsläufer hier bereits überrunden. Neben kurzen Respekt-Zurufen (die mir dankenswerterweise von Einigen erwidert werden) mache ich es mir zur Aufgabe, die Überholenden zu zählen und als dann Jochen vorbei kommt, kenne ich schon so in etwa seine Position. In der dritten Runde ziehe ich etwas an, überhole einige Läufer. Willi Wahl, der selbst laufbegeisterte Vizepräsident des Breitensports im BLV, hat es sich zur Aufgabe gemacht - im Wald entgegenkommend - die Läufer noch einmal mit Anfeuerungen zu motivieren. Eine schöne Geste.

Ich komme am Ende für mich zufrieden und - wie es der Zufall will, so wie beim Nikolauslauf in Forchheim im Dezember - knapp hinter meiner Frau ins Ziel. Dann heisst es schnell im Umkleidezelt trockene Sachen anziehen. Das Dabeisein bei der Siegerehrung ist Ehrensache, insbesondere ist es immer schön, dass bei diesem Lauf auch die einzelnen Altersklassen gewertet werden. Es ist immer viel interessanter, die Menschen zu sehen, die in ihren Altersklassen herausragend gelaufen sind, als später nur ihre Namen und Zeiten in der Liste zu lesen. Bleibt mir auch ein Foto möglich von meiner Frau auf einem dritten Altersklassenplatz und dann geht es bald nachhause unter die warme Dusche.

(zum Post - Winterwaldlauf 2012)

2 Kommentare:

  1. Hallo Peter,

    ich lese sehr gerne deine News. Aus deinen Berichten kann man herauslesen, dass auch in Lauf-Wettkämpfen das „Joggeln“ eine schöne Ergänzung sein kann. Letztes Jahr, bei meinem 10 km-Debüt, hatte ich schon ein bisschen Bammel vor negativen Reaktionen. Diese waren jedoch unbegründet gewesen. Ich war – und das war gut so – einfach nur ein Läufer mit 3 Bällen gewesen (wie man mit 4 Bällen joggelt ist mir immer noch ein Rätsel!). Einige Kinder und Erwachsene fanden es auch toll. Was will man mehr!
    Deine News zeigen mir, dass ich keine Angst zu haben brauche. Joggeln ist eine anspruchsvolle und anstrengende Sportart. Man braucht sich nicht zu verstecken. Ich freue mich schon auf meinen Halbmarathon im Mai.

    Joggeln macht so viel Spaß – ich möchte es nicht mehr missen!
    Heinz

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    1. Hallo Heinz,

      schön zu wissen, dass es da Einen mehr gibt, der diese fröhlich-sportliche Variante des Laufens für sich entdeckt hat und es freut mich natürlich, wenn ich zur Motivation noch etwas beitragen kann.

      Let's joggle on ;-)
      Peter

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