Sonntag, 15. September 2013

27.Erlangen Arcadenlauf

Es nieselt als ich ans andere Ende meiner Stadt fahre. Werden heute weniger Läufer starten, als mit 633 für den Hauptlauf gemeldet sind? Als ich auf dem Gelände des größten Erlanger Sportvereins ankomme, erscheint dies kaum so. Hier laufen viele ambitionierte Läufer aus den Vereinen. Da spielt das Wetter keine Rolle. Außerdem sind die Temperaturen mit 14 Grad recht passabel. In der Umkleide treffe ich auch auf zwei freundliche Afrikaner. Jeder weis bereits, dass sie den Gesamtsieg unter sich ausmachen werden. Die Atmosphäre hier erinnert mich immer auch ein wenig an die Bundesjugendspiele aus meiner Schulzeit. Man steht auf dem Sportrasen und unterhält sich, oder man läuft sich auf der Tartanbahn warm. Michael Cipura kommentiert noch die gerade zu Ende gegangenen Schülerläufe. Der Start ist außerhalb des Sportgeländes direkt am Kanal. Bernd van Trill - erst vor einer Woche den legendären Medoc-Marathon gelaufen - ist hier erstmals Zugläufer für die, die unter 50 Minuten bleiben wollen. Und genauso läuft Udo Schick für das Post-Team hier zum ersten Mal, aber natürlich wieder im Kilt. John Stackman ist schon seit siebenundzwanzig Jahren regelmäßig dabei und wird später Erster in seiner Altersklasse. 

Der Umstand hier viele Läufer zu kennen - ein wenig zu reden - lässt den Regen vergessen.
Ich stelle mich diesmal nicht ganz hinten auf, sondern dort wo meine angestrebte Zeit mit einem Schild markiert ist. Im letzten Jahr musste ich doch zu viel überholen, dann ist Jonglieren schwierig auf den engen Wegen die hier eigentlich auf der Gesamtstrecke so sind, größtenteils durch den Wald führend.

Prompt hört der Regen auf beim Start. Das wird das Vier-Ball-Jonglieren erleichtern, da ich nicht ständig die Augen wischen muss.
Auf den ersten vier Kilometern geht es aber zunächst nur mit drei Bällen. Das Läuferfeld ist eng (es sind eben kaum Läufer zu hause geblieben). Ich schaue mich immer wieder mal um, ob ich den vierten Ball aus der Hinterhand mit ins Spiel bringen kann. Aber ich habe Sorge dann einen Drop zu haben und im ungünstigsten Fall einen nah folgenden Läufer zu behindern. Am Rande der meist gut befestigten Wege zu laufen bietet sich auch nicht an, da hier die Neigung zur Seite das Laufen unangenehm macht. Dafür sind aber nur wenige Pfützen zu beachten. 

Auf den folgenden sechs Kilometern geht es dann mit vier Bällen. Ich kann in meiner Zeit recht stetig bleiben, genieße den weicheren Boden im Verhältnis zum Nachtlauf vor einer Woche und habe nach einem anfänglichen Drop - noch beim Drei-Ball-Jonglieren - keinen weiteren mit vier Bällen. Hiermit bin ich sehr zufrieden, da das fliehende Laub bzw. Geäst im Wald ja doch noch etwas mehr Konzentration fordert. Der letzte Kilometer führt wieder am Kanal entlang und eine Dreiviertelrunde auf der Bahn. Ein schöner Abschluss, gerade auch für den Jonglierläufer. Udo war trotz Kilt natürlich schneller und beglückwünscht mich beim Zieldurchlauf. Dann die Entscheidung es heute bei Wasserbechern zu lassen - die Schlange zum Bierstand ist lang ...

Nach dem Umziehen schaue ich mir noch die Siegerehrung an. Das Wetter hat vielen Läufern bessere Zeiten ermöglicht als in den vergangenen zwei Jahren. Und was für beeindruckende Zeiten wurden in den Altersgruppen ab M/W60 gelaufen. Hierzu zu applaudieren, dafür stehe ich gerne nochmal im Regen, der prompt zur Siegerehrung wieder angefangen hatte.

Website 'Erlangen Arcadenlauf'

1 Kommentar:

  1. Lieber Peter,
    Du hast nicht nur beim Lauf in die Mönau schön jongliert, sondern hier auch nett berichtet. Du bist eine schöne Bereicherung für unsere Laufszene :-)
    LG John

    AntwortenLöschen