Mittwoch, 23. Mai 2018

JogglerP wird zwischenzeitlich zum Jongliergeher ...

Der Titel des lang zurückliegenden letzten Posts hier könnte nun auch für mich Gültigkeit haben.
Eine heftige Prellung im linken Knie nach einem Fahrradsturz Anfang Mai kurz vor einem Laufwochenende mit zwei Veranstaltungen hintereinander hatte mich von heute auf morgen voll ausgebremst.
 

Nun - das Beste daraus machen - heißt es seitdem. Genesung benötigt positive Geisteshaltung wie auch vernünftiges Körperbewusstsein.
Am Laufsonntag - zwei Tage nach meinem Unfall - hatte ich meinen Frust entsprechend mit Begleitung und Unterstützung der Läuferinnen und Läufer an der Strecke wettmachen können. Ich danke dem Krenlauf-Team für ihre Würdigung dazu in ihrem Video


Während der Folgewoche aber wurde es schwieriger für meine Läuferseele. Eine Einheit mehr Krafttraining im Rumpf- und Oberkörperbereich ließ sich kaum mehr als ein Trostpflaster empfinden, und das Knie machte vor allem nachts zu schaffen. Also was macht der Joggler?
Intensiviert erst mal das verbleibende Jonglieren. Aber das ist ja nur die halbe Miete ...
 

In der zweiten Woche nach dem Unfall reifte in mir dann die erlösende Idee: Da inzwischen zügiges Gehen ohne Kniebandage keine Schmerzen mehr verursachte kombiniere ich seither Drei-Keulen-Jonglieren mit zügigem Gehschritt. Zunächst Runden auf der Bahn um Unebenheiten zu vermeiden und später auch auf Waldwegen, Asphalt etc..
Ersatzweise ist es mindestens emotional ein guter Ausgleich. Der Reiz liegt im intensiveren Wahrnehmen der Umgebung beim langsameren Tempo als beim Laufen. Und dann ist an windigen Tagen auch eindeutig die eigene Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Windrichtungen und -stärken beim Werfen der Keulen eine gute Herausforderung. Und körperlich ist das zeitlich längere Jonglieren mit Keulen auf einer relativ kürzeren Distanz die wesentliche Leistung. 


Die beste Forderung ans Keulen-Jonglieren beim Gehen konnte ich inzwischen erleben, als ich auf der zweiten Hälfte einer kürzeren Laufstrecke noch auf zwei Kilometern von Starkregen bedient wurde. Freiwillig hätte ich nicht versucht herauszufinden wie es ist, triefend nass und ohne festen Grip bei schlechter Sicht drei Keulen durch das Wetter zu jonglieren. Aber so war es crazy. Und ich habe die Gewissheit. Es geht auch so.

Die Distanzen werden etwas länger, ich arbeite an meinem Tempo und Körperhaltung. So sind unter anderem zwei Zehn-Kilometer-Jonglier-Geh-Touren in jeweils etwa eineinhalb Stunden schon mal geschafft. 
Stabilisiert es genügend mein Knie, so dass ich bald nach vollständiger Heilung wieder in meine Laufform finde?

Mal schauen wie es weiter geht bis es wieder richtig läuft mit mir ;-) ...

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